Die häufigste Empfehlung, bei uns in der Leistungsdiagnostik, gegenüber unseren Kunden ist die Arbeit an der Grundlagenausdauer. Dies bedeutet eine langanhaltende Leistung bei niedriger Intensität (langsames Tempo), was die meisten Kunden und Athleten als «langweilig» empfinden. Dass uns aber gerade dieses Training weiterbringt, ist nicht immer einfach zu verstehen.
Diese Empfehlung gaben wir auch an einen unserer Kunden. Er investierte viel Zeit in dieses Training und sendete uns kürzlich eine Trainingsauswertung von zwei identischen Fahrprofilen via Zwift, die er in einem Abstand von 14 Monaten fuhr.
Beispiel einer Trainingsentwicklung über 14 Monate:
Auswertung:
Fahrt #1 | Fahrt #2 | |
Distanz | 102.52 km | 102.15 km |
Höhenmeter | 154 m | 154 m |
Fahrzeit | 2:25:51 | 2:25:32 |
Ø HF | 168 S/min | 148 S/min |
Ø Watt | 204 W | 205 W |
Ø Tempo | 42.2 km/h | 42.1 km/h |
Resultat:
à Herzfrequenz um 20 Schläge reduziert bei Fahrt #2 im Vergleich zu Fahrt #1
Sein Gefühl zu dieser Fahrt: «Hatte ich im Herbst 2021 immer wieder Mühe, die Pace der Gruppe zu halten, so hatte ich, bei exakt der gleichen Strecke mit dem gleichen Stundenmittel, 14 Monate später ein viel stärkeres Gefühl und konnte die gut zwei Stunden immer in der Spitze der Gruppe mitfahren!»
Hier der Vergleich Herzfrequenz der beiden Fahrten
Interpretation
Wenn unser Herz für die gleiche Leistung weniger oft schlagen muss, heisst das, dass das Herz-Kreislaufsystem ökonomischer arbeitet, und dies bedeutet auch immer einen effizienteren Stoffwechsel und damit eine Energieersparnis. Somit können wir viel länger leisten, ohne uns müde zu fühlen und auch härtere Einheiten gut vertragen.
Nur auf einer soliden Grundlagenausdauer lässt sich ein Trainingssystem aufbauen, das auch intensive Einheiten, ein grosses Volumen und eine hohe Trainingshäufigkeit verträgt. Oder einfacher ausgedrückt: Nur mit einer gut ausgeprägten Grundlagenausdauer werden wir besser!